Es gab in den vergangenen Woche ja so einiges, was die Branche in Aufregung versetzt hat. Der Abschlussbericht der Spiegel-Kommission in der Causa Relotius, die Veröffentlichung des Strache-Videos und auch die Debatten um den CDU-Zerstörer Rezo. Das Spannende daran: Allen drei Ereignissen war gemeinsam, dass sie letztlich die Frage nach dem wahren Wesen des Journalismus aufwarfen. Was darf, was soll, was muss Journalismus?
Wie wenig Einigkeit in diesen Diskussionen dann bisweilen herrschte, könnte schlicht ein Zeichen für eine lebendige Demokratie und Meinungsvielfalt sein. Etwas deprimierend war allerdings, dass sich in vielen Positionen im besten Fall ein krasses Unverständnis journalistischer Arbeit äußerte – im schlechtesten Fall offenbarte sich gar der gar nicht mal so subtile Wunsch, an dieser lästigen Pressefreiheit doch endlich mal etwas zu ändern. Journalismus nervt, dieses Gefühl einte konservative bis rechte Politiker von Berlin bis Wien.
Wer dann noch von den Plänen des Innenministeriums las, das Geheimdiensten erlauben will, künftig die Computer von Journalist*innen zu hacken, der musste sich eingestehen, dass der kritische Journalismus vor durchaus harten Zeiten stehen dürfte. Umso wichtiger bleibt es für Medien, solche Dynamiken aufzudecken und anzuprangern. So viel Pathos darf sein!